DAS BLACK DOG PROJEKT
WER IM MOSHPIT DES LEBENS HINFÄLLT, DEM HELFEN WIR AUF.
Volkskrankheit Depression. Millionen sind davon betroffen. Auch Metalheads.
Eine aktuelle Studie mit 6 000 Metalfans ergab; dass viele von ihnen schon einmal Erfahrung mit dem „Black Dog“ gemacht haben, der sich langsam in deinen Kopf schleicht und sich dort immer breiter macht. 40 Prozent der Befragten in der Stichprobe gaben an, dass „Metal mir schon mal das Leben gerettet hat“. Darunter auch der Autor der Studie und des Buches „Hard, Heavy & Happy“ selbst: Unser Metality-Mitglied und Diplompsychologe Dr. Nico Rose.
Depression ist eine Tabu-Krankheit. Viele Betroffene wagen es nicht, darüber zu sprechen. Mit der Folge, dass sie und ihre Angehörigen immer tiefer in einen Abwärtsstrudel von Stigmatisierung, Schuldgefühlen, Überforderung und Alleinsein gezogen werden.
Diesen Teufelskreis wollen wir versuchen zu durchbrechen. Zum Beispiel mit unserem Festivalbändchen, das einen "Black Dog" zeigt, das internationale Symbol für die Erkrankung.
Wer es trägt, signalisiert damit unauffällig, dass er offen für das Thema ist und Aufmerksamkeit dafür in der Gesellschaft schaffen möchte - entweder als selbst Betroffener, als Angehöriger oder einfach als Mensch mit offenem Ohr. Er kann zwar keine professionelle Hilfe leisten, aber er ist ansprechbar und kann damit diskret und behutsam umgehen.
DEPRESSION.
EIN BÄNDCHEN
GEGEN EIN TABU
Disclaimer: Wir benutzen für die Bestellung der Bändchen Microsoft Forms, da uns dies die Abwicklung der Bestellungenerleichter.
Alternativkannst Du unsaucheine E-Mail an blackdog@metality.org schicken. Wir verarbeitenpersonenbezogene Daten wie in der Datenschutzerklärungbeschrieben
Hi, ich bin Rudi, Initiator und Gang-Lead im Black Dog Project.
Ich bin seit 2013 in Behandlung unter anderem wegen schweren, depressiven Episoden. Zu Anfang meiner Krankheitslaufbahn waren meine nächsten Angehörigen sehr darauf bedacht, dass niemand mitbekommt, dass ich einen Psychiater oder Therapeuten aufsuche; u. a. damit meine Mandanten (ich war damals als selbstständiger Rechtsanwalt tätig) nicht denken, ich sei bekloppt.
Trotz meines desolaten Zustands habe ich mich dazu durchgerungen, mein alljährliches Festival zu besuchen.
Eher zurückgezogen beobachtete ich meinen Freund, wie er mit einem völlig Fremden über seine ausgeprägte Festivalbändchensammlung am Unterarm ins Gespräch kam und sie sich lange darüber austauschten.
Hier hatte ich die Idee, mit einem Bändchen dezent darauf aufmerksam zu machen, dass der Träger offen und unvoreingenommen mit dem stigmatisierenden Thema umgeht.
Nach Jahren kam ich schließlich zu Metality.
Bei einer Diskussion zu neuen Projekten warf ich meine Idee in die Runde, die direkt von allen begeistert aufgenommen wurde. Das später als Black Dog benannte Projekt war geboren.
Hallo, ich bin Jens, Co-Head des Black Dog Projekts:
Meine Geschichte beginnt 2022. Nach einem stressinduzierten Burnout mit depressiver Phase begab ich mich in Behandlung. Meine Therapeutin sagte mir gleich zu Beginn, ich solle zu meinem eigenen Schutz niemals von einer depressiven Phase oder gar von Depression sprechen, sondern nur von einem Burnout, da man nie wüsste, wie das Thema beim Zuhörer gewertet wird. Mir wurde klar, ich stand mitten in einer Tabuzone.
Zeitgleich habe ich 2022 das Buch Hard, Heavy & Happy von Nico Rose entdeckt und gelesen. In diesem Buch habe ich zum ersten Mal von Metality und dem Black Dog Projekt erfahren und mir war sofort klar: das ist mein Thema. Ich möchte ein Zeichen gegen die Tabuisierung und Stigmatisierung von Depressionserkrankungen setzen.
Also wurde ich Mitglied und brachte mich in der Black Dog Gang ein. Seit Anfang 2023 bin ich Co.-Head der Black Dog Gang.
In dem gemeinsamen Projekt von Anders? = Anders! e.V. und Metality e.V. können sich Black Dog-Betroffene Metalheads untereinander austauschen. Im MeTalk geht es um Depressionen, was sie mit uns machen und wie ihnen begegnen können.
Die Gesprächsrunde findet jeden Mittwoch, von 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr auf einem Discord-Server von Anders? = Anders! e.V. statt. (https://discord.gg/Kcw5kTY7m4)
Schaut gerne vorbei, kommt aber rechtzeitig, um 19:45 Uhr wird der Raum geschlossen.
Jeder ist herzlich willkommen, egal ob Betroffener, Angehöriger oder Interessierter.
Wir freuen uns auf euch!
„Ich habe selbst jahrelang mit Depressionen zu kämpfen. Eine Weile hatte ich es gut im Griff, ging zu diversen Therapieangeboten und hatte ein wenig Zeit mich meinem Hobby zu widmen. Leider waren die Zeiten dennoch nicht einfach. Ich verbrachte einige Jahre in einem Wohnheim, meine Mitmenschen, vorallem Schüler haben natürlich früher oder später davon Wind bekommen und mich damit aufgezogen. Ob meine Eltern mich weggeben haben weil ich so eine Schl**pe sei. Ich wurde missbraucht. Ich war 12 und hatte das Gefühl mein Leben war schon längst vorbei. Kinder können grausam sein. Sehr grausam. Ich habe versucht drüber zu stehen, doch je älter ich wurde, umso schlimmer wurden auch die Gedanken. Irgendwann wurde mir erst wirklich bewusst was geschehen war und ich sprang. In einer Welt wie dieser wollte ich nicht mehr sein. In einer Welt, in der „Er“ nicht einmal eine Strafe zu verbüßen hatte, während ich mich jahrelang durch die Hölle quälte. Das ist nicht fair. Ich habe überlebt, drei mal. Da wurde mir klar, das Schicksal hat eine Bestimmung für mich, mein Leben ist noch lange nicht vorbei. Also stand ich immer und immer wieder auf und kämpfte mich zurück ins Leben. Ich habe einen neuen Job gefunden, machte mein Hobby nebenher zum Beruf und jetzt sitze ich hier, und schreibe diesen Text. Ich hatte es nicht einfach, ich habe viel erlebt und es hat lange gedauert bis ich mein Leben wirklich genießen konnte. Ich bin jetzt 24, 12 Jahre schon begleitet mich die Dunkelheit. Ich habe gelernt mit ihr zu leben, auch wenn es nicht immer einfach ist. Jetzt möchte ich für Menschen da sein. Menschen die vielleicht niemanden haben, so wie ich niemanden hatte. Menschen die sich schämen, so wie ich es tat. Menschen die ihr Leben bereits aufgegeben haben, so wie ich es einst hatte. Das ist meine Bestimmung. Ich habe es irgendwie geschafft, und ich bin stolz darauf. Danke für eure tolle Aktion ?“
Black Dog
Ich brauche Hilfe! An wen kann ich mich wenden?
Es ist ein großer Schritt, sich selbst einzugestehen, dass man psychisch erkrankt ist. Aber es ist der wichtigste Schritt, weil er der erste ist. Jetzt bist Du bereit dir Hilfe zu holen.
Die erste Anlaufstelle ist meist der Hausarzt. Viele Hausärzte kennen sich gut mit der Behandlung von Depressionen aus und können mit Dir den weiteren Weg zur Therapie bei einem Psychotherapeuten gehen.
Leider klappt das aber oft nicht. Die Anzahl an Betroffenen übersteigt in den meisten Regionen deutlich die Kapazitäten der vorhandenen Therapeuten. Und so muss man im Zweifel viele Monate auf eine Therapiestelle warten, obwohl eine schnelle Hilfe so sehr nötig wäre.
Wir möchten an dieser Stelle eine Auswahl alternativer Hilfestellen anbieten, die Du vielleicht in der Stadt oder Gemeinde findest und an die Du dich wenden kannst.